Die Pferdeschmiedin

 

 
 
 

Kritik verfasst von Hans Beukes, Norwegen Ehemaliger Namibia-Aktivist im Exil und Internationaler Buchautor „Long Road to Liberation - an Exiled Namibian Activist’s Perspective“)

Die Pferdeschmiedin – ein historischer Roman

Von Annette Kinnear

In dieser wunderschön erzählten Geschichte geht es um eine sehr junge Frau, die Anfang des 20. Jahrhunderts in einer christlich-protestantischen Glaubensgruppe in einer intoleranten ländlichen Umgebung aufwächst. Eines Tages kehrt sie vom Pilze-Sammeln zurück und muss vom Mord an ihren Eltern erfahren. Johanna, die Heldin der Geschichte, wird sich ihrer prekären Lage in dieser feudalistischen Gesellschaft klar und folgt dem Ruf der verstorbenen Mutter, die ihr bei der Nachbarin einen Brief hinterlassen hatte, für den Fall, dass ihr und ihrem Mann etwas zustoßen sollte. Im Schreiben erinnert ihre Mutter sie an einen Verwandten in den Vereinigten Staaten von Amerika und dass sie dort ihren Glauben ungehindert praktizieren dürfe.

Gefasst, aber mit einem Hauch von Naivität beginnt Johanna ihre Reise und stellt sich einer Welt ohne Gnade. In Hamburg, ihrem auserwählten Ausreiseort, verliert sie ihre finanziellen Rücklagen und endet fast in der Prostitution, weil sie einer falschen Freundin vertraute.

An diesem Punkt ist die Erzählung nicht länger die eines Flüchtlings von vor hundert Jahren sondern die fesselnde Geschichte tausender von Frauen auch aus unserer Zeit. Weg von einem Leben, das zu Hause nicht auszuhalten ist, wagen sie eine Reise voller Tücken und Gefahren in eine vage aber hoffnungsvolle Zukunft in der Ferne. Nur die Stärksten kommen durch. Irgendwo hier sagt Johanna: „Ich schaffe das!“, und verkündet, sie ist eine von ihnen.

Wer nun aber denkt, dass Kinnear sich auf derartige Parabeln beschränkt, dem wird die Romantik der Geschichte entgehen und die Liebe zum Pferd, der die Autorin offensichtlich selbst verfallen ist. Dieses Mal spielt der „Rapphengst König Ludwig” eine Rolle. „…Er hatte viel gemein mit dem bayerischen König – sein majestätisches Auftreten, seinen launischen Charakter, seine Neigung zur Melancholie und auch sein glänzendes Oldenburger Fell mutete an wie eine königliche Robe von feinster Qualität.”

“Die Pferdeschmiedin” ist ein Buch für Leser jeden Alters, aber übt wahrscheinlich einen besonders starken Anreiz auf jugendliche Leser aus. Das aufgrund seiner altersrelevanten Einsichten und zur Inspiration.

 

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NEU !!!!!!!!!!!
Annette Kinnear, Die Pferdeschmiedin – Aufbruch
Veröffentlicht 01.11.2016

»Hat ein aufrichtiges Mädchen wie Johanna noch eine Chance auf dieser verdorbenen Welt von heute?« Die Nachbarin blickt auf einen unbestimmten Punkt in der Ferne. Ihr Mann schüttelt den Kopf. »Nicht in der Freien und Hansestadt.«

Anfang des 20 Jahrhunderts. An den Kajen Hamburgs blüht das Geschäft mit den Auswanderern. Nach der Ermordung ihrer Eltern bricht auch die junge Pferdeschmiedin Johanna Weinbichler nach Hamburg auf. Als Mann verkleidet mustert sie auf dem Dampfer Bombastik an, um eine Fracht von 52 Oldenburger Pferden auf dem Weg in die Vereinigten Staaten von Amerika zu betreuen. Doch Jeremiah Crankshank, der Erste Offizier, kommt ihr auf die Schliche und durchkreuzt ihre Pläne. Mittellos und ohne Perspektive erreicht sie dennoch am Heiligabend den Frachthafen von New Jersey. Gerade als sie sich als Pferdeschmiedin Joanna Ryder in der neuen Heimat einen Namen macht, ruft das Schicksal ihren Widersacher erneut auf den Plan. Auf der Flucht vor ihm gerät das Mädchen in die Hände von zwei Banditen. Der Straßenräuber Rock und sein Indianer Komplize Djaman zwingen die junge Deutsche zum Schmieden - aus einem besonderen Grund. Als die Goldhufschmiedin geht sie in die Geschichte Amerikas ein.

»Nun, sie braucht, wenn ich offen sprechen darf, dringend einen Ehemann, dem sie mit der gebührenden Unterwürfigkeit Kinder gebären und den Haushalt führen kann, bevor ihre Unbeugsamkeit zu weit fortgeschritten ist und keine Hoffnung mehr besteht, sie in Reih und Glied einzuordnen.«

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